Dauer
20.4.24, 19:30 - 21:30
Sprache
Deutsch
Eintritt
8 € regulär | Freier Eintritt mit „365 Live“
Info
19.30 Uhr | Talk
20 Uhr | „Songs of Gastarbeiter*innen“. Musical Lecture
Zum Finale der Ausstellung „Archives in Residence: Archiv 451. Trikont Verlag“ präsentieren der Berliner Autor Imran Ayata und der Münchner Künstler Bülent Kullukcu ihre Musical Lecture „Songs of Gastarbeiter*innen“ im Haus der Kunst.
Die erste Schallplatte des Trikont Verlags hieß „Arbeitersache München – Wir befreien uns selbst“, eine Sammlung von Protest- und Kampfliedern der gleichnamigen Gruppe, der Mitglieder des Trikont-Verlagskollektivs angehören. Inspiriert wurden die selbstverfassten und gesungenen Lieder von den radikalen, lebensfreudigen Songs aus der Bewegung „Lotta Continua“, die italienische Gastarbeiter*innen auch nach München gebracht hatten.
Mit „Songs of Gastarbeiter*innen“ nehmen Imran Ayata und Bülent Kullukcu seit 2013 diesen Faden auf. Seitdem durchforsten sie Archive und die Musiksammlungen ihrer Eltern und Bekannten, um die weit verstreuten Reste der Musik der Gastarbeiter*innen zu finden. Eine Musik, die zum Alltag von Millionen Menschen in Deutschland gehörte, aber in der deutschen Öffentlichkeit völlig unbekannt war. „Songs of Gastarbeiter*innen“ erzählt die Geschichte des Einwanderungslandes Deutschland aus der Perspektive der Migrant*innen auf eine neue Art und Weise. Ihre Lieder handeln von Heimat und Heimweh, von Ankommen und Ausgrenzung, von Liebe, D-Mark und Tod. Oftmals halten sie der deutschen Gesellschaft den Spiegel vor.
Zwei Compilations sind bislang bei Trikont erschienen, ein Bühnenprogramm wurde entwickelt. „Songs of Gastarbeiter*innen“ ist aus dem Antrieb entstanden, das Unbekannte bekannt zu machen und diese vielfältige Musikkultur zu dokumentieren. Hinzu kommt das Ziel, die erste Einwander*innen-Generation zu würdigen und damit eine Lücke in der Erinnerungskultur zu schließen.
Vor der Musical Lecture findet ein Talk statt, in dem das Projekt sowohl aus der Perspektive der Migrationsforschung als auch als Ausdruck musikalischer Subkulturen diskutiert wird.
Mit Eva Mair-Holmes, Trikont-Verlag und Simon Goeke, Münchner Stadtmuseum. Moderation: Sabine Brantl.