TUNE ist eine Serie kurzer Soundresidencies, die zwischen den Feldern Sound, Musik und visuelle Kunst angesiedelt sind. Die eingeladenen Künstler*innen arbeiten vorranging mit Sound und stellen über die Residency verschie­dene Bereiche ihres Werks vor. Die Reihe bewegt sich zwischen Sound, Musik und Bildender Kunst. Die eingeladenen Künstler*innen überwinden Genre- und Epochen­grenzen, sie öffnen sich für ver­schiedene Einflüsse und formulieren akustische Antworten auf die Ausstel­lun­gen im Haus der Kunst.

Neben dem Performance-Programm wird ein*e Künstler*in beauftragt, eine neue Klangarbeit zu entwickeln, die im Terrassensaal zu hören ist. Der Terrassensaal ist ein Durchgangsbereich, in dem einem die Komposition gewissermaßen „begegnet“. In diesem Kontext soll sie zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Klang und Musik als vielschichtige Kunstform, die Geschichte(n) und Bedeutung tragen, einladen. Zudem wird der*die Künstler*in gebeten, Kompositionen für die digitalen Produkte des Haus der Kunst zur Verfügung zu stellen und bei Live-Veranstaltungen, Konferenzen und Vorträgen aufzutreten. Der*die Künstler*in wird so zur Stimme des Hauses, die Kompositionen verbinden den Online-Auftritt des Haus der Kunst mit seinen physischen Räumlichkeiten. Während im Rahmen der TUNE-Residencies das ganze Jahr über monatliche Live-Momente entstehen, geben die Auftragsarbeiten dem Programm eine permanentere Präsenz. Auf Lamin Fofanas a call to disorder und Ihor Okunievs Land folgt mit Tadleehs My Bed, My Rules bereits die dritte Auftragsarbeit. Die indisch-italienischen Künstlerin interessiert sich für die Entwicklung von Geräuschen im Film, dem sogenannten diegetischen und nicht-diegetischen Ton. Sie ist fasziniert von den Geräuschemacher*innen, die zum Beispiel brutzelnden Speck verwenden, um einen Regensturm akustisch zu simulieren.

Neben dem Auftrag für den Terrassensaal hat das Haus der Kunst im Rahmen des TUNE-Programms zahlreiche Eigenproduktionen unterstützt. Dazu gehören die Komposition a call to disorder (2021) von Lamin Fofana, die Klanginstallation |Ngo| (2021) von Nkisi, der Film Amaru's Tongue: Daughter (2021) von Chuiquimamani-Condori und Joshua Chuquimia Crampton, die Klanginstallation und Performance von Beatrice Dillon Impossible Ideal Angle (2022) mit Eve Stainton, eine Klanginstallation von Emiranda (2022), die audiovisuelle Performance von Christelle Oyiri Godspeed (2022) und die Komposition Land (2022) von Ihor Okuniev.

TUNE wird kuratiert von Sarah Miles.