Über die Edition
Sarah Sze stellt das Statische der Skulptur in Frage. Sie demontiert ihre Autorität, indem sie dynamische Materialkonstellationen schafft, die sich durch Wandel, Transformation und Zerbrechlichkeit auszeichnen. Ihre faszinierenden, raffinierten Arbeiten ziehen den Wert in Zweifel, den die Gesellschaft Materialien beimisst, und die Art und Weise, wie diese dem jeweiligen Ort und der jeweiligen Zeit unseres Aufenthalts Bedeutungen zuschreiben.
Point for Point verbindet verschiedene Methoden, darunter Siebdruck, Archival Inkjet und Monoprint, um Aufbau und Aufgliederung eines zweidimensionalen Bildes zu dokumentieren. Die Menge an digitaler und analoger Information, die täglich über uns hereinbricht, ist das Ausgangsmaterial für die divergenten Bilder, die Sze orchestriert – persönlich, gesucht, gefunden: Ein Aktivitätsstrudel, der sich in der Mitte zusammenballt und nach außen an die Ränder drängt. Ein einziger blauer Farbring von einem Tassenrand ist auf jeden Druck gestempelt – ein physisches Zeichen, das die Künstlerin per Hand gesetzt hat, ein Relikt der Arbeit in Atelier.
Der Titel der Edition Point for Point, stammt aus Jorge Luis Borges’ Von der Strenge der Wissenschaft, das von einer „Karte des Reichs“ erzählt, „die genau die Größe des Reiches hatte und sich ihm in jedem Punkte ('point for point') deckte.“ Die Landkarte in dieser Geschichte wird vernachlässigt und verrottet, sie verschmilzt mit der physischen Landschaft und verwischt damit Realität und Simulation.