Sour Loop ist eine neue Zusammenarbeit der Künstlerin Hanne Lippard und der Musikerin Laurel Halo. Das Werk wurde vom Haus der Kunst für den Terrassensaal in Auftrag gegeben und ist Teil von TUNE, einer Serie kurzer Soundresidencies, welche die Schnittstelle von Sound, Musik und visueller Kunst erforscht.

Mit Sour Loop schaffen Lippard und Halo eine Klanglandschaft, die über Musik und Klang im öffentlichen Raum nachdenkt und darüber, wie sie entweder eine beruhigende oder eine unangenehme Umgebung schafft und die Menschen entweder zum Bleiben oder zum Verlassen bewegen kann.

Lippards Stimme erklingt als gelegentliche sprachliche Interpunktion in der Weite von Halos Raumkomposition und suggeriert eine menschliche Präsenz im Terrassensaal, einem ansonsten leeren Durchgangsraum. Wie bei der automatisierten Sprache, mit der Lippard oft arbeitet, verschwimmt die Grenze dessen, was als menschlich definiert wird, da die Komposition sich teils aus Stimme, teils aus Musik zusammensetzt.

Der Klang ist so ungreifbar wie eine Stimmung: vage und unsichtbar, aber dennoch als eine Präsenz von Emotionen, sowohl kollektiv als auch individuell, in einem Körper, einem Raum oder einem Zustand spürbar. Aufgrund der ständigen und unausweichlichen Wiederholung verändert sich die Stimmung im Lauf der Zeit.

Sour Loop ist Teil von TUNE und wird im Rahmen der Live-Ausstellung ECHOES am 30.1.24 mit einem Gespräch von Hanne Lippard und Laurel Halo eröffnet. Die Soundinstallation wird bis zum 31.7.25 im Terrassensaal des Haus der Kunst zu erleben sein.

Eine Person sitzt im Vordergrund neben einem Klavier. Hinter ihr und dem Klavier steht eine zweite Person.
Laurel Halo und Hanne Lippard. Foto: Aurelien Haslebacher.

Hanne Lippard (*1984, Milton Keynes, Großbritannien) arbeitet an der Schnittstelle von gesprochenem und geschriebenem Wort in Form von Klanginstallationen und Performances. Ihre Themen umfassen körperliches und mentales Wohlbefinden, Selbstoptimierung und das Leben durch die Filter sozialer Medien. In jüngster Vergangenheit waren ihre Ausstellungen und Performances zu sehen im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart Berlin, im Mudam Luxembourg, in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und im FRAC Lorraine. 2024 wurde sie mit dem Preis der Nationalgalerie ausgezeichnet.

Laurel Halo (*1985, Detroit, USA) ist Komponistin, Produzentin und Musikerin. Ihre Arbeit beruht darauf, körperliche und spirituelle Klangerfahrungen zu vereinen. Beeinflusst von Detroit Techno, Musique Concrète, Filmmusik und Jazz, verwendet sie sowohl organische als auch anorganische Klangmaterialien, verfügt über eine umfangreiche „Studio-als-Instrument-Praxis“ sowie eine große Wertschätzung für Harmonie. Ihre Werke wurden u. a. am Barbican Centre, bei Ina-GRM, in der Sydney Opera House, der Kölner Philharmonie und der Julia Stoschek Foundation präsentiert. Ihre jüngsten Veröffentlichungen sind Atlas (LP, 2023) auf ihrem eigenen Label Awe und Octavia (12”, 2024) auf Éditions Grm.

Kuratiert von Sarah Miles mit Marlene Mützel.