Man verbindet mit Stan Douglas (geb. 1960) filmische und installative Arbeiten, bei deren Montage der Zufall mitwirkt und verlorene Utopien des 20. Jahrhunderts thematisiert werden. In den letzten Jahren nahm die Fotografie im Schaffen des Kanadiers selbstständigen Raum ein. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl seiner überwiegend großformatigen neuesten Arbeiten auf diesem Gebiet. Anders als in seiner frühen dokumentarischen Fotografie geht es Douglas heute um historische Themen wie Emanzipationsbewegungen am Beispiel Vancouvers in "Crowds and Riots" (2008) oder kulturelle Phänomene am Beispiel der Diskomusik in "Disco Angola" (2012). Für "Midcentury Studio" (2010-11) schlüpfte der Künstler selbst in die Rolle eines fiktiven Reportagefotografen, um seine Heimatstadt Vancouver in den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu porträtieren. Douglas wählt Darsteller, Kostüme und Beiwerk sorgfältig aus und greift auf Produktionsmittel der Filmindustrie zurück.
Neuland betritt der Künstler mit der Theaterproduktion "Helen Lawrence": Das Spiel der Schauspieler auf der Münchner Bühne wird gefilmt und augenblicklich in eine computergenierte Umgebung eingefügt. "Helen Lawrence" wird parallel zur Ausstellung als Gastspiel in den Münchner Kammerspielen zu sehen sein.
Weitere Informationen
"Stan Douglas: Mise en scène" ist eine Koproduktion des Carré d'Art in Nîmes und des Irish Museum of Modern Art in Dublin
Das Haus der Kunst und die Münchner Kammerspiele freuen sich über die Kooperation zu Stan Douglas: Das Haus der Kunst zeigt seine Fotografien der Jahre 2008-2014 und die Münchner Kammerspiele sein erstes Theaterstück "Helen Lawrence" (Aufführungen von 18–26.06.14).
Unterstützung von
David Zwirner, New York/London
Victoria Miro, London
Unter Beteiligung der Botschaft von Kanada
und Henning & Brigitte Freybe
Kulturpartner
M94,5