DAMBUDZO ist eine Live-Installation der Künstlerin, Choreografin und Performerin nora chipaumire, die sich bewusst jeder Kategorisierung entzieht und die Grenzen verschiedener Kunstformen auflöst. chipaumire (geb. 1965, Mutare, Simbabwe) lebt zwischen Berlin, New York und Harare und studierte Tanz in Afrika, Kuba und Jamaika, bevor sie sich in New York niederließ. Sie komponiert und performt Live Art, eine Kunstform, die lebende Elemente integriert, sich prozesshaft entwickelt und nach körperlichen Erfahrungen und Ausdrucksmöglichkeiten jenseits der Grenze von Sprache sucht.
Für dieses in Zusammenarbeit mit dem Münchner Theaterfestival SPIELART entstandene Projekt präsentiert sie in der Westgalerie DAMBUDZO, eine Installation, die Klang, Malerei, Skulptur und Performance miteinander verbindet. Wie schon zuvor in anderen Arbeiten erkundet die Künstlerin darin den Widerspruch zwischen Wissen und Sprache, insbesondere im Kontext kolonialer Bildungsprojekte. Sie nutzt das revolutionäre Potenzial von Performances, um das Publikum mit dem kolonialen Erbe zu konfrontieren. Dabei zeigt sie einen simbabwischen Shabini, eine informelle, in Privathäusern eingerichtete Bar, in der Menschen zusammenkommen, um gemeinsam Möglichkeiten des Widerstands und des Aufstehens gegen politische Machthaber*innen auszuloten. chipaumire lässt sich von der Bedeutung des Wortes „dambudzo“ inspirieren, das in der Shona-Sprache „Unruhe“ bedeutet. Außerdem erinnert es an die Ideen radikaler afrikanischer Denker*innen wie Dambudzo Marechera. Über körperlichen Ausdruck erprobt die Künstlerin eine Sprache, die über Worte hinausgeht und von der Sprache auferlegten Einschränkungen überwinden kann. Bewegung nutzt sie dabei als individuelles und universelles Kommunikationsmittel, das auf einer subtilen und intuitiven Ebene Verständnis ermöglicht.
Das zweitägige Programm wird in Zusammenarbeit mit SPIELART Theaterfestival realisiert.