Ein Raum der Ausstellung "Michael Armitage. Paradise Edict" versammelt Werke ostafrikanischer Maler*innen, die als zentrale Figuren zur Entwicklung der ostafrikanischen Gegenwartskunst beigetragen und als solche Michael Armitages Bildsprache maßgeblich geprägt haben.

Der junge britisch-kenianische Maler Michael Armitage verbindet in seinen Gemälden ostafrikanische und europäische Themen und Maltraditionen. In kompositorischen Elementen, Motiven oder Farbkombinationen findet sich die Ikonografie bekannter europäischer Künstler wie Tizian, Francisco de Goya, Édouard Manet, Paul Gauguin, Vincent Van Gogh oder Egon Schiele. Ebenso inspirierend für seine Palette und Symbolik sind die Werke ostafrikanischer figurativer Künstler*innen. Ihnen ist mit „Mwili, Akili na Roho“ („Körper, Geist und Seele“) in der Ausstellung "Michael Armitage" im Sinne einer Hommage ein eigener Raum gewidmet. Die versammelten Werke zeigen aufschlussreiche ästhetische und thematische Verbindungen zu Armitages Werk und verorten seine Praxis in einem historischen Dialog mit der vorangegangenen Künstler*innengeneration und der Kunstgeschichte der Region.

Meek Gichugu
*1968 in Nairobi, Kenia

Meek Gichugu war Teil der so genannten Ngecha-Gruppe, der Künstler*innen wie Sane Wadu, Eunice Wairimu, Lucy Njeri, Wanyu Brush, Francis Kahuri und Sebastian Kiarie angehörten. Inspiriert von der innerhalb der Gruppe herrschenden kreativen Atmosphäre, begann Gichugu seine künstlerische Laufbahn in den frühen 1990er Jahren. Bekanntheit erlangte er 1991 mit einer Einzelausstellung in der Galerie Watatu in Nairobi, die sowohl von der Öffentlichkeit als auch von Kritiker*innen gefeiert wurde. Die Sujets der mitunter irritierenden Werke Gichugus entstammen einer Welt, in der das Vertraute und das Unheimliche unmittelbar ineinander übergehen, was zu außergewöhnlichen surrealistischen Gruppierungen führt: exotische Früchte, seltsame Tiere, die über die Leinwand stolzieren, verzerrte menschliche Figuren, versteckte und offene sexuelle Symbole. Ein wiederkehrendes erzählerisches Element in Gichugus Werk ist die Verwandlung von Menschen und Tieren. Damit stellt der Maler Bezug zu traditionellen kenianischen Glaubensmodellen her, in denen Tiere menschliche Züge annehmen und Menschen sich wie Tiere verhalten.

Meek Gichugu, No Erotic Them Say, o. J.
Meek Gichugu, No Erotic Them Say, o. J.
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter

Jak Katarikawe
*1938 in Kigezi, Uganda † 2018 in Nairobi, Kenia

Jak Katarikawe ist ein ugandischer Künstler, der viele Jahre in Kenia lebte und als einer der bekanntesten Maler Ostafrikas gilt. Seine künstlerische Laufbahn begann er als Autodidakt, kam jedoch in den 1960er und 1970er Jahren in engen Kontakt mit der Makerere Universität in Kampala. Schon früh erlangten seine Bilder internationale Popularität, so wurde er wegen seines impressionistischen Stils als „Chagall Afrikas“ bezeichnet. Seine sehr persönlichen und emotionalen Werke erzählen Alltagsgeschichten, thematisieren das Leben, die Traditionen und Bräuche seiner Heimatregion Kigezi im Südwesten Ugandas. Tiere, Landschaft, Familie, Ehe, Liebe und Sexualität sind dabei wiederkehrende Motive und Themen. Obwohl er den größten Teil seiner künstlerischen Laufbahn in Kenia verbrachte, spiegeln Katarikawes traumhaft anmutende Gemälde vor allem seine Erfahrungen als Hirte in seiner Heimat Kigezi wieder. Neben der Malerei arbeitete der Künstler auch mit Schwarz-Weiß-Druckgrafiken. Seit 1966 nahm er an zahlreichen interna- tionalen Ausstellungen teil. Seine Einzelausstellung "Dreaming in Pictures: Jak Katarikawe" ["Träumen in Bildern: Jak Katarikawe"] (2001/2002) wurde im Weltkulturenmuseum in Frankfurt am Main eröffnet und anschließend im National Museums of Kenya in Nairobi und in der Makerere Art Gallery in Kampala, Uganda gezeigt.

Jak Katarikawe
Jak Katarikawe
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter

George Lilanga
*1934 in Kikwetu, Tansania † 2005 in Dar es Salaam, Tansania

Der tansanische Maler und Bildhauer George Lilanga gehörte dem Stamm der Makonde an und lebte in Dar es Salaam. Sowohl in seinen Gemälden als auch in seinen Skulpturen nahm Lilanga die traditionellen Formen der Makonde-Schnitzerei auf und verlieh ihnen erstmals Farbe. Seine Kompositionen geben Einblick in die Atmosphäre des alltäglichen Lebens und der Arbeit in Tansania. Sein Werk kreist um die Darstellung afrikanischer Solidarität und Gemeinschaft. Er hat in mehreren Ländern und renommierten Institutionen wie dem Centre Pompidou, Paris oder dem Guggenheim Museum Bilbao ausgestellt und seine Werke sind in führenden internationalen Sammlungen wie der Contemporary African Art Collection in Genf vertreten.

George Lilanga
George Lilanga
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter

Makonde

Die Makonde-Skulptur verdankt ihren Namen dem Volk der Makonde, das in Mosambik und Tansania ansässig ist. Die Makonde-Schnitzerei ist eine alte Kulturtechnik, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Traditionell verwendeten die Schnitzer*innen das dunkelbraune, fast schwarze Holz des Mpingo-Baums, auch bekannt als afrikanisches Schwarzholz, das man in der trockenen Savannenregion Ostafrikas findet. Charakteristisch für die Makonde- Skulpturen sind die Darstellungen von Shetani (spitzbübische Geister der unsichtbaren Welt). Diese Figuren sind zu Teilen menschlicher, tierischer und spiritueller Natur und nehmen regelmäßig die Gestalt langer, dünngliedriger Figuren an, die in komplexen, seltsamen Posen miteinander verbunden sind.

Ab den 1950er Jahren erlebte die Makonde-Schnitzerei eine Renaissance. Herausragende Makonde-Künstler*innen zogen in die Metropole Dar es Salaam in Tansania, wo ihre Holzschnitzerei international bekannt wurde. Die einzelnen Künstler*innen entwickelten ihre eigenen charakteristischen Stile, teils mit neuen Motiven. Heute sind zahlreiche Makonde-Skulpturen in internationalen Sammlungen zeitgenössischer Kunst vertreten. Darüber hinaus hat die Makonde-Schnitzerei unter Touristen einen lukrativen Markt entdeckt. Ähnlich wie im Falle der Tingatinga-Malerei werden heute serienmäßig hergestellte Imitationen von Makonde-Skulpturen als Souvenirs verkauft.

Makonde-Skulpturen, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Makonde-Skulpturen, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Makonde-Skulpturen, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Makonde-Skulpturen, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter

Peter Mulindwa
*1943 in Bunyoro, Uganda

Der ugandische Künstler Peter Mulindwa studierte von 1967 bis 1971 Malerei an der Makerere Universität in Kampala und war in den 1970er und 1980er Jahren als Künstler aktiv. Auch wenn sein Interesse vor allem der lokalen Spiritualität und Magie galt, übte er über die in seine Kunst eingearbeiteten Anekdoten heftige Kritik an der Korruption ugandischer Politiker. Seine Radierung African Fable [Afrikanische Fabel] (1970) zeigt eine Gruppe an Tieren, die nicht in ihrem natürlichen Lebensraum auftreten, sondern wie Menschen interagieren. Darstellungen von Tieren, die sich entweder mit anderen Tieren oder mit Menschen unterhalten und Menschen mit animalischen Zügen tauchen in vielen ugandischen Volksmärchen auf, auf die sich der Künstler bezieht.

Peter Mulindwa
Peter Mulindwa
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter

Theresa Musoke
*1944 in Kampala, Uganda

Theresa Musoke ist eine ugandische Künstlerin, die 1965 als erste Frau eine Ausstellung im Uganda-Museum in Kampala hatte. Die Ausstellung fand kurz nach Abschluss ihres Studiums an der Makerere Universität in Kampala sowie nach einem Stipendium am Royal College of Art in London statt. Gegenwärtig zählt sie zu den bedeutendsten Schwarzen Malerinnen Ostafrikas, die eine kompromisslose Haltung gegenüber der vorwiegend männ- lich dominierten Gesellschaft einnimmt, die sie in Kenia (1974-1996) und Uganda erlebt hat. In vielen ihrer Werke erforscht sie die symbiotischen Beziehungen von Lebewesen und ihrer Umgebung. Musokes’ Gemälde gleichen schimmernden Visionen, in denen der Umriss einer Form oft den Beginn einer anderen beschreibt und die Punkte, an denen Figuren innerhalb einer Landschaft anfangen und enden, nicht offensichtlich sind. Auf diese Weise entstehen fließende, sich wechselseitig bedingende Welten aus Figuren, Tieren und ihrer Umgebung. Neben ihrer Lehrtätigkeit an mehreren Universitäten und Kunstinstitutionen in Kenia und Uganda wird Musoke auch für ihr soziales Engagement in ihrem Heimatland geschätzt.

Theresa Musoke, o.D.
Theresa Musoke, o.D.
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter

Asaph Ng’ethe Macua
*1930 in Karura, Kenia

Die Karriere des kenianischen Künstlers Asaph Ng’ethe Macua erstreckt sich über mehr als sechs Jahrzehnte. Eines seiner Kunstwerke (Asaph Ng’ethe Macua in a Hospital Bed [Asaph Ng’ethe Macua in einem Krankenhausbett], o.J.), das Teil dieser Ausstellung ist, zeigt die Fragilität des menschlichen Körpers. Das Werk bezieht sich auf seine eigene Krankheitsge- schichte: in den 1950er Jahren verlor Macua einen Teil seiner Lunge und musste fünf Jahre im Krankenhaus verbringen. Trotz der schweren Jugend, die von seinem schlechten Gesundheitszustand und Armut geprägt war, gelang es Macua, an der Makerere Universität in Kampala zu studieren und sein Leben der Kunst zu widmen. Im Jahr 2019 erschien seine Autobiografie From Misery to Joy [Vom Leid zur Freude], in der er von Ausdauer und Stärke angesichts seiner heraus- fordernden Lebensgeschichte schreibt. Die Buchvorstellung wurde von einer Retrospektive im National Museum of Kenya begleitet, die bis in die 1940er Jahre zurückreichende Werke des Künstlers umfasste.

Asaph Ng’ethe Macua, When The Men Took Power From Women, n.d.
Asaph Ng’ethe Macua, When The Men Took Power From Women, n.d.
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Asaph Ngethe Macua png
Mwili, Akili na Roho – Ostafrikanische figurative Malerei der 1970er  — 90er Jahre(M2NeKRNfPe8)

Elimo Njau
*1932 am Kilimandscharo, Tansania

Elimo Njau ist ein bekannter tansani- scher Künstler und kultureller Akteur, der in Nairobi lebt. Er studierte an der Makerere Universität in Kampala. Kunst und Religion sind für Njau untrennbar miteinander verbunden. Auf dem International Congress of Africanists 1962 in Ghana erklärte er, dass er an die Existenz „wahrer Afrikanisten” in der Kunst und im Allgemeinen glaube: „Unter wahren Afrikanisten verstehe ich afrikanische Künstler*innen, die die Anschauungen des lebendigen Gottes und seine schöpferische Kraft durch den Geist, die Seelen und die Körper der Menschen im heutigen Afrika annehmen”. Neben seiner Malerei hat Njau viele Werke für öffentliche Gebäude in Kenia, Tansania und Uganda geschaffen. Darüber hinaus ist er für sein Engagement in der ostafrikanischen Kunstszene bekannt: Er gründete die Kunstgalerie Paa-ya-Paa (1965-1998) in Nairobi, das erste afrikanisch geführte Kunstzentrum in Ostafrika. Als Forum für zeitgenössische Kunst fanden dort neben Ausstellungen auch Performances, abendliche Diskussionsveranstaltungen und Workshops statt.

Njau Dreamlandscape Michael Armitage jpeg
Njau Dreamlandscape Michael Armitage
Elimo Njau png
Mwili, Akili na Roho – Ostafrikanische figurative Malerei der 1970er  — 90er Jahre(f4IMgTGvkV0)

Magdalene Odundo
*1950 in Nairobi, Kenia

Die in Kenia geborene Magdalene Odundo ist eine renommierte Keramikkünstlerin. Sie nahm ihre künstlerische Praxis in den frühen 1970er Jahren nach ihrem Umzug nach Großbritannien auf. Odundo studierte an der Cambridge School of Art und am Royal College of Art in London. Ihre Werke sind inspiriert vom menschlichen Körper und dessen Fähigkeit, die unterschiedlich- sten Formen annehmen zu können. Odundos formvollendete, glatte und schimmernde Vasen verlaufen oft von einer kugelförmigen Basis hin zu einer zylindrischen Form, die in einem geschnitzten, engen Trichter ausläuft. Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen zahlreicher internationaler Institutionen, darunter das Los Angeles County Museum of Art (LACMA), die Smithsonian Institution, Washington, D.C., das Victoria and Albert Museum, London, und das British Museum, London.

Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter

Chelenge Van Rampelberg
*1961 in Kericho, Kenia

Geboren und aufgewachsen in Kericho, Kenia, lebt und arbeitet Chelenge Van Rampelberg heute am Rand des Nairobi-Nationalparks. Sie gilt als eine der ersten Bildhauerinnen Kenias. Van Rampelberg besuchte zwar keine akademische Kunstschule, kam jedoch früh in Kontakt mit den künstlerischen Praktiken der lokalen indigenen Bevölkerung. Das Material, mit dem sie arbeitet, ist vielfältig, für ihre Skulpturen kommen diverse Hölzer zum Einsatz - von Doumpalme, Ebenholz und Jacaranda bis hin zu Avocado und Sikotoi. Die Maserungen, Farben, Texturen und die Art des Holzes sind von großer Bedeutung und verankern ihre künstlerische Vision im indigenen Kenia.

Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter

Edward Saidi Tingatinga
*1932 im Bezirk Tunduru, Tansania † 1972 in Dar es Salaam, Tansania

Der Autodidakt und Maler Edward Saidi Tingatinga wurde im Süden Tansanias an der Grenze zu Mosambik geboren und zog 1955 nach Dar es Salaam, wo er als Hausangestellter für einen Kolonial- verwalter arbeitete. Er entwickelte eine Bewunderung für Malerei und begann mit Mitte dreißig malerisch zu experimentieren. Auf quadratischen Spanplatten malte er vor allem Tierbilder vor einfarbigen Hintergründen oder in imaginären Landschaften. Ein einfacher, fast kindlicher Stil ist charakteristisch für sein Werk. Tingatinga betonte die Konturen und verzierte bestimmte Körperteile der Tiere. Er malte mit glänzender Fassadenfarbe, die seinen Arbeiten ihre lebendige Fülle verleiht. Die Klarheit seiner Formensprache erfreute sich rasch großer Beliebtheit, vor allem bei westlichen Touristen. Irrtümlich von der Polizei erschossen, starb Tingatinga bereits im Alter von vierzig Jahren. Bereits zu seinen Lebzeiten hatte sich eine be- trächtliche Zahl an Künster*innen gefunden, die seinen Stilimitierten, weshalb man heute von der Tingatinga-Malerei als einer künstlerischen Bewegung spricht.

Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter
Michael Armitage. Paradise Edict, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2020, Foto: Markus Tretter

Sane Wadu
*1954 in Nyathuna, Kenia

Sane Wadu ist ein kenianischer Künstler, der seinen Geburtsnamen, Walter Njuguna Mbugua, aufgab und damit auf seine Kritiker*innen reagierte, die seine expressionistisch anmutende Malerei zum Anlass nahmen, um die psychische Gesundheit des Künstlers in Frage zu stellen. Der Autodidakt, der zunächst als Lehrer und Hofbeamter arbeitete und 1984 begann, professionell als Maler tätig zu sein, ist für seine abstrakten Malereien bekannt. In seinen Werken setzt er sich mit Politik, Genderfragen, sozialer Ungerechtigkeit und biblischen Themen auseinander. Während sich Wadu in seinem Frühwerk vor allem mit der Tierwelt beschäftigte, widmete er sich später zunehmend der menschlichen Figur. Sein expressiver Stil zeichnete sich in seiner ersten Schaffensphase durch das Lavieren dünner Gouache auf Papier aus; später durch einen dicken, pastosen Farbauftrag und einen raschen Pinselduktus. Schon ab den späten 1980ern war sein Werk in verschiedenen internatio- nalen Gruppen- und Einzelausstellungen in Afrika, Europa und den Vereinigten Staaten zu sehen.

Sane Wadu png
Mwili, Akili na Roho – Ostafrikanische figurative Malerei der 1970er  — 90er Jahre(OOZO1f8LzqQ)