Die Live-Ausstellung „study now steady“ präsentiert aktuelle Arbeiten der in Berlin lebenden Künstlerin und Choreografin Ligia Lewis (geb. 1983 in Santo Domingo, Dominikanische Republik) und gewährt Einblicke in ihre Praxis als zentrale Figur bei der Neudefinition von Performance in Museen und Galerien. Indem sie die Formate von Performance, fortdauernder Live-Installation und Video miteinander verwebt, laden drei ihrer Hauptwerke dazu ein, Prozessen zu begegnen, die normative Vorstellungen des Körpers herausfordern. Gleichzeitig setzt sich Lewis mit den Spuren von Familiengeschichte, Erinnerung und dem Unbekannten auseinander, oft geprägt von einer physischen und emotionalen Intensität, in der Komik und Tragik aufeinandertreffen.
Für Lewis ist Choreografie die Bewegung von Ideen über Körper, die akribisch erdacht, ausgearbeitet und inszeniert werden. Es ist ein politischer Akt und ein Schreiben gegen den Strich des rassistischen Regimes der Repräsentation und der (Schwarzen) Auslöschung. Die Werke in der Ausstellung prägen sich gegenseitig: deader than dead (2022) lädt die Besuchenden ein, gemeinsam mit den Tänzer*innen einen physischen und mentalen Raum zu betreten, der sich mit Bedeutungslosigkeit und Grenzen auseinandersetzt – eine Suche nach dem Konzept des „dead-pan“. Die fortlaufende Live-Installation study now steady (2023) inszeniert das Agieren von Tänzer*innen in choreografischen Mustern – Übungen in Wiederholung und Ausdauer, die Geschichten von Rassismus, Gewalt und Widerstand erzählen. Die Filminstallation A Plot / A Scandal (2023) widmet sich den Themen „Skandal“ und Widerstand auf der Insel Hispaniola und in den Großen Antillen, erzählt durch die Geschichte von Lewis’ Großmutter Lolón Zapata. Sie erforscht Momente der Lust und ihren Preis, indem sie historische Ereignisse, politische Gesetze und mythische Erzählungen miteinander verwebt.
Die Ausstellung „Ligia Lewis. study now steady“ setzt das Programm im Haus der Kunst zur Erforschung von „Liveness“ in zeitgenössischen Praktiken fort und knüpft an die Präsentation von Pan Daijing sowie an die verschiedenen Formate an unserer jährlichen Ausstellung ECHOES an.
Die Performance deader than dead von Ligia Lewis eröffnet das International DANCE Festival München am 22. & 23.5.25 um 19.30 Uhr. Die Installation study now steady hat am 24.5.25 um 16 Uhr Europapremiere und ist live zu folgenden Zeiten: 24. – 31.5.25 von 16 – 19 Uhr, außer am 25.5.25 von 14 – 17 Uhr. Die Termine sind auch im Kalender zu finden.
Im Rahmen der Ausstellung und des International DANCE Festival München finden weitere Präsentationen im Haus der Kunst statt. Die Performance von Jefta van Dinther und die Präsentation der AKADEMIE-Studierenden im Rahmen unseres monatlichen Open Haus am 30.5.25 stehen im Zentrum unserer Vision, Praktizierende der bildenden Kunst, des Tanzes und der Musik generationenübergreifend zusammenzubringen. Wir freuen uns, dieses Programm zur Unterstützung der jüngeren Generationen in enger Zusammenarbeit mit unserem Partner DANCE umzusetzen. Als nächstes freuen wir uns auf die Ausstellung „ars viva“ im Juni und das Projekt „nora chipaumire“ mit dem SPIELART Theaterfestival im November.
Kuratiert von Xue Tan und Marlene Mützel.
„Ligia Lewis. study now steady“ wird präsentiert vom Haus der Kunst in Kooperation mit dem International DANCE Festival München.