Zum dritten Mal bietet das Haus der Kunst jungen, international aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern im Format von Kapsel-Ausstellungen die Möglichkeit, neue Werke zu zeigen. Für das Format der Kapselausstellung steht je ein Ausstellungsraum zur Verfügung, der eine selbstständige Einheit bildet.
Das portugiesische Künstlerduo João Maria Gusmão (* 1979, Lissabon) und Pedro Paiva (* 1977, Lissabon, beide leben und arbeiten in Lissabon, Portugal) hat in den vergangenen 15 Jahren ein magisches und geheimnisvolles Werk entwickelt, das Filme, Fotografien, Skulpturen und Camera-obscura-Installationen umfasst. Auf 16-mm-Celluloid-Film aufgenommen, zeigen ihre Arbeiten physikalische Experimente, Abläufe der Natur und Episoden des Alltags, mit denen sich zumeist poetisch-philosophische, nicht selten auch übersinnliche Momente verbinden: eine endlos rotierende Wassermühle ("Water Mill", 2012), ein Truthahn, der vor einem Landschaftsbild steht und Körner pickt ("Cassowary", 2010). In "Fried Egg" (2008), einem ihrer bekanntesten Filme, sieht man, wie ein Spiegelei gegart wird, und dem lebenden Fisch, der in "Cowfish" (2011) auf dem Teller liegt, nach Luft schnappt und mit den Flossen schlägt, scheint jeden Moment das Unmögliche zu gelingen: abzuheben und davonzufliegen. Die dargestellten Szenarien hinterfragen unser Sehvermögen und bleiben letzlich Mysterien, die an unsere Fantasie und unsere Fähigkeit zu träumen appellieren.