Die belgische Künstlerin Joëlle Tuerlinckx (geb. 1958) zitiert in ihren Werken Gepflogenheiten, mit denen üblicherweise Archivmaterial präsentiert wird. Zeichnungen und Fundobjekte, Papier, Vitrinen, Zeitungen und Fotografien verbindet sie zu collagen- und skulpturhaften Arrangements. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage, was vom 20. Jahrhundert bleibt, und welche Konventionen wir nutzen, um unser Wissen darzustellen. Darüber hinaus fragt Tuerlinckx nach der Beschaffenheit von Zeit: Ist sie nicht vielmehr dehnbar, als dass sie linear verläuft? Können wir unterschiedliche Ebenen gleichzeitig wahrnehmen, Vergangenheit und Gegenwart? Was begreifen wir als reale, und was als parallele Welt, was als Original, und was als Imitation? Und gibt es Dinge, die uns entschlüpfen, die sich unserer Wahrnehmung entziehen? Für ihren ersten großen Auftritt in einer deutschen Institution reaktiviert Joëlle Tuerlinckx frühere Werke, fügt aktuelle Teile hinzu und schafft neue Konstellationen.
Die Ausstellung wurde organisiert vom Haus der Kunst, München,
in Zusammenarbeit mit Wiels, Brüssel, und Arnolfini, Bristol
Mit freundlicher Unterstützung von
Kunsten en Erfgoed, Arts and Heritage, Brüssel