James Caseberes (geb. 1953 in Lansing, Michigan, USA) fotografische Arbeiten zeigen architektonische Motive wie beispielsweise monotone Wohnsiedlungen, überflutete Gänge luxuriöser Villen, kahle Innenansichten von Gefängnissen, maurische und muslimische Architektur, das unterirdische Kanalsystem von Bologna oder das jüdische Ghetto in Venedig. Seinen Werken liegt jedoch eine besondere Produktionsweise zugrunde: Es sind Aufnahmen detaillierter, selbst gefertigter Architekturmodelle, in denen imaginierte, fingierte Szenen arrangiert werden. Auf diese Weise entstehen Bilder, die zwischen dem Flüchtigen und dem Sublimen, zwischen Realismus und Fiktion zu schweben scheinen.
Mit über 70 Werken präsentiert diese 40 Jahre umspannende Retrospektive sämtliche Perioden aus Caseberes künstlerischem Schaffen. Gezeigt werden große mehr- und einteilige Farbfotos, schwarzweiße Silbergelatineabzüge, im Farbausbleichverfahren hergestellte Drucke, wasserlose Lithografien sowie Polaroidabzüge. Zudem präsentiert Casebere hier erstmals Notizbücher, eine Reihe von Collagen sowie eine große Sammlung erstmals gezeigter Polaroid-Studien, in denen der Entstehungsprozess – von den verschiedenen Produktionsstufen bis zum fertigen Einzelbild – sichtbar wird. Für die Ausstellung im Haus der Kunst wird Casebere zudem vier ortsspezifische großformatige Werke für den Treppenaufgang der Galerie produzieren.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die maßgebliche Förderung der Alexander Tutsek-Stiftung