Die Ausstellung "Zeitgeschichten — Aufklärung" ist die erste große Retrospektive zum Werk Hanne Darbovens nach ihrem Tod im Jahr 2009. Sie vereint Schlüsselwerke aus allen Schaffensphasen und wird in zwei parallelen Präsentationen im Haus der Kunst sowie in der Bundeskunsthalle, Bonn, zu sehen sein. Die Retrospektive in zwei Teilen beleuchtet das umfangreiche, faszinierende Lebenswerk dieser wichtigen Konzeptkünstlerin in all seiner stilistischen Breite, wobei die zwei Institutionen jeweils unterschiedliche Schwerpunkte setzen. 

Die Bundeskunsthalle in Bonn stellt Werke in den Mittelpunkt, die sich mit politischen Ereignissen und deutscher Geschichte befassen; das Haus der Kunst konzentriert sich auf die umfangreichen Werkserien, in denen die Künstlerin Themen aus Kulturgeschichte, Musik, Literatur und (Natur-)Wissenschaften behandelt. Hier wird Darbovens Nähe zur Gedankenwelt der Aufklärung deutlich, sowohl was ihre Motivwahl betrifft als auch in Bezug auf ihre persönliche Weltanschauung und ihre politischen Überzeugungen. 

Hier stehen zwei Installationen im Mittelpunkt: Die erste konzentriert sich auf Darbovens Bücher und andere Veröffentlichungen; der Besucher bekommt den Eindruck, in einer großen Bibliothek der Aufklärung zu stehen. Die zweite zeigt das sogenannte "Musikzimmer" aus Darbovens Hamburger Atelier — ein quasi-enzyklopädisches Archiv, das zum ersten Mal Einblick gewährt in den intellektuellen Kosmos der Künstlerin, ihre Sammelpraxis und ihre taxonomischen Strategien. Die hieraus entstandenen Objekt-Assemblagen eröffnen einen faszinierenden Zugang zu Darbovens Kunst und Persönlichkeit.

Beide Ausstellungen zeigen charakteristische Serien von Symbolen und Schrift. Präsentiert werden frühe minimalistische Arbeiten, musikalische Kompositionen einschließlich Live-Performances nach numerischen Systemen in Notensequenzen, Filmarbeiten und wichtige großformatige Werke wie "Kulturgeschichte, 1880-1983" oder "Schreibzeit" sowie Skulpturen und objektkünstlerische Arbeiten.

Begleitprogramm

Wunschkonzert, Part 1 (Opus 17a und b)
Solokonzert in der Ausstellung
Erica Wise, Cello
Mittwoch, 04.11, 19 Uhr

Wunschkonzert, Part 2 (Opus 18a und b)
Solokonzert in der Ausstellung
Erica Wise, Cello
Mittwoch, 18.11, 19 Uhr

24 Gesänge
Orgelkonzert in der Markuskirche
Organist: Alexander Moosbrugger
Freitag, 04.12, 19 Uhr

Talks & Tours
mit Okwui Enwezor und Kasper König
Dienstag, 15.12, 18:30 Uhr

Ein kurzes Geigensolo von Hanne Darboven wurde von Studenten der Musikhochschule München uraufgeführt und ist jeden Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr in den Ausstellungsräumen zu hören.

Zur Ausstellung wird ein Audioguide in Deutsch und Englisch angeboten, ermöglicht durch die Freunde Haus der Kunst. 

"Hanne Darboven. Eine Retrospektive in zwei Teilen: Aufklärung – Zeitgeschichten" ist eine Kooperation der Bundeskunsthalle, Bonn, und des Haus der Kunst, München, mit der Hanne Darboven Stiftung, Hamburg.

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Hanne Darboven. Aufklärung(jRMqNVtnzQ4)
Hanne Darboven, Juli 1987, in ihrem Atelier in Hamburg © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg/ VG Bild-Kunst, Bonn 2015/ Foto: Hermann Dornhege
Hanne Darboven, Juli 1987, in ihrem Atelier in Hamburg © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg/ VG Bild-Kunst, Bonn 2015/ Foto: Hermann Dornhege
Hanne Darboven Atelierhaus von Hanne Darboven Hamburg-Harburg, Hanne Darboven Stiftung, Hamburg, Foto: Felix Krebs  Hanne Darboven’s studio in Hamburg-Harburg, Hanne Darboven Foundation, Hamburg, Foto: Felix Krebs
Hanne Darboven Atelierhaus von Hanne Darboven Hamburg-Harburg, Hanne Darboven Stiftung, Hamburg, Foto: Felix Krebs Hanne Darboven’s studio in Hamburg-Harburg, Hanne Darboven Foundation, Hamburg, Foto: Felix Krebs
Hanne Darboven Atelierhaus von Hanne Darboven Hamburg-Harburg, Hanne Darboven Stiftung, Hamburg, Foto: Felix Krebs  Hanne Darboven’s studio in Hamburg-Harburg, Hanne Darboven Foundation, Hamburg, Foto: Felix Krebs
Hanne Darboven Atelierhaus von Hanne Darboven Hamburg-Harburg, Hanne Darboven Stiftung, Hamburg, Foto: Felix Krebs Hanne Darboven’s studio in Hamburg-Harburg, Hanne Darboven Foundation, Hamburg, Foto: Felix Krebs
Hanne Darboven Ein Jahrhundert-ABC, 1970/71 Offset, Filzstift auf Papier 19 Tafeln (42 Blatt pro Tafel), gerahmt, je 149 x 179 cm sowie o. T. (Kästchenmodelle ABC), 2007 Sperrholz auf MDF-Platte A: 42 Modelle, 7 x 38 x 50 cm B: 60 Modelle, 7 x 62 x 50 cm C: 19 Modelle, 7 x 50 x 50 cm Installationsansicht Haus der Kunst, Detail © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Ein Jahrhundert-ABC, 1970/71 Offset, Filzstift auf Papier 19 Tafeln (42 Blatt pro Tafel), gerahmt, je 149 x 179 cm sowie o. T. (Kästchenmodelle ABC), 2007 Sperrholz auf MDF-Platte A: 42 Modelle, 7 x 38 x 50 cm B: 60 Modelle, 7 x 62 x 50 cm C: 19 Modelle, 7 x 50 x 50 cm Installationsansicht Haus der Kunst, Detail © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Wunschkonzert, Opus 17 A und B, Opus 18 A und B, 1984 Collage, Filzstift auf Papier, Glückwunschkarten 1009 Blatt, je 29,7 x 21 cm Installationsansicht Haus der Kunst © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Wunschkonzert, Opus 17 A und B, Opus 18 A und B, 1984 Collage, Filzstift auf Papier, Glückwunschkarten 1009 Blatt, je 29,7 x 21 cm Installationsansicht Haus der Kunst © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Wunschkonzert, Opus 17 A und B, Opus 18 A und B, 1984 Collage, Filzstift auf Papier, Glückwunschkarten 1009 Blatt, je 29,7 x 21 cm Installationsansicht Haus der Kunst © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Wunschkonzert, Opus 17 A und B, Opus 18 A und B, 1984 Collage, Filzstift auf Papier, Glückwunschkarten 1009 Blatt, je 29,7 x 21 cm Installationsansicht Haus der Kunst © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Kulturgeschichte 1880–1983, 1980–1983 1590 Blatt, je 52,7 x 73 x 2,2 cm (gerahmt) 19 Plastiken unterschiedlicher Größe Dia Art Foundation; teilweise Schenkung, Lannan Foundation, 2013 Installationsansicht Haus der Kunst, Detail © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Kulturgeschichte 1880–1983, 1980–1983 1590 Blatt, je 52,7 x 73 x 2,2 cm (gerahmt) 19 Plastiken unterschiedlicher Größe Dia Art Foundation; teilweise Schenkung, Lannan Foundation, 2013 Installationsansicht Haus der Kunst, Detail © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Kulturgeschichte 1880 — 1983, 1980 — 1983; Installationsansicht/ Installation view Haus der Kunst © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Kulturgeschichte 1880 — 1983, 1980 — 1983; Installationsansicht/ Installation view Haus der Kunst © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Objekte aus dem Haus am Burgberg Musikzimmer Diverse Materialien und Objekte, unterschiedliche Dimensionen Hanne Darboven Stiftung, Hamburg Installationsansicht Haus der Kunst © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven Objekte aus dem Haus am Burgberg Musikzimmer Diverse Materialien und Objekte, unterschiedliche Dimensionen Hanne Darboven Stiftung, Hamburg Installationsansicht Haus der Kunst © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Maximilian Geuter
Hanne Darboven, Quartett ›88‹, 1988, Glenstone, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2015, Foto Maximilian Geuter © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Hanne Darboven, Quartett ›88‹, 1988, Glenstone, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2015, Foto Maximilian Geuter © Hanne Darboven Stiftung, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2015