Atelierbesuche, Reisen zu Leihgebern, Werkbesichtigungen. Vor der fertigen Ausstellung liegen mehrere Jahre Arbeit hinter den Kulissen. In einer Bilderserie zeigen wir einige Momente aus der langen Planung der großen Ausstellung zu Franz Erhard Walther, die im März im Haus der Kunst eröffnet.
Erste Gedanken und Planungen
Schon lange interessiert sich Kuratorin Jana Baumann für das Lebenswerk des deutschen Künstlers Franz Erhard Walther. Immer wieder stellte Sie in Ihrer Arbeit fest, dass er im Vergleich zu seinen Zeitgenossen wie beispielsweise Gerhard Richter oder Sigmar Polke außerhalb der Kunstwelt selbst zu wenig Aufmerksamkeit bekam. Für die breite Öffentlichkeit ist der Künstler Franz Erhard Walther, der 2017 auf der Venedig Biennale als "Bester Künstler" ausgezeichnet wurde, noch immer eine Neuentdeckung. So entstand die Idee einer großen Retrospektive, um sein visionäres Schaffen und seine Position als Wegbereiter für den offenen Werkbegriff zu würdigen.
Häufig trafen sich der Künstler und die Kuratorin in München, unter anderem auch zur gemeinsamen Besichtigung der Ausstellung "Jörg Immendorff" im Jahr 2018 im Haus der Kunst. Die beiden Künstler waren langjährige Freunde und kannten sich bereits seit den 60er Jahren von der Düsseldorfer Kunstakademie.
Erste gemeinsame Gespräche zur Planung der Ausstellung fanden im Haus der Kunst statt mit dem Künstler und seiner Frau Susanne Walther, die die Franz Erhard Walther Foundation leitet. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit des Haus der Kunst mit der Stiftung.
Werksichtungen im Studio
Jana Baumann und ihre kuratorische Assistentin Julia Heldt besuchen den Künstler und Susanne Walther in seinem Studio und in der Stiftung in Fulda. Gemeinsam sichten sie die vorhandenen Werke und Zeichnungen, wie beispielsweise diese frühen Schraffurzeichnungen, die Ende der 50er Jahre entstanden und sich noch im Besitz des Künstlers befinden.
Leihgaben aus der ganzen Welt
Die Liste der gewünschten Werke ist finalisiert. Nun geht es für Kuratorin Jana Baumann auf Reisen, um die Werke vor Ort zu besichtigen und mit den potentiellen Leihgebern über die Ausstellung zu sprechen. Ihre Reisen führten sie unter anderem nach New York in die Galerie von Peter Freeman, in die Tate Modern in London und zu privaten Sammlern nach Hamburg, Paris und Barcelona.
Ausstellungsplanung
Was kommt wohin? Stehen die Leihgaben fest, geht es an die Planung. In vielen Gesprächen, teilweise bis spät in die Nacht, wird an den Plänen der Ausstellung gearbeitet. Franz Erhard Walther fertigt für jede seiner Ausstellungen eine Planzeichnung des finalen Ausstellungsraumes an, wie beispielsweise von der Venedig Biennale 2017, wo er den Goldenen Löwen gewann. Für die Ausstellung im Haus der Kunst mit mehr als 250 Werken wird er erstmals für jeden der großen Räume im Ostflügel eine eigene Planzeichnung erstellen.
Sichtung von Stoffmustern für die Edition
Für die Ausstellung im Haus der Kunst wird Franz Erhard Walther eine eigene Edition entwerfen. Vorerst verraten wir nur so viel: Es wird eine Stoffarbeit. Hier wurden einige Stoffproben gesichtet.
Fast geschafft!
Kuratorin Jana Baumann und Franz Erhard Walther sind guter Laune, hier zum 80. Geburtstag des Künstlers in Fulda. Nun freuen sie sich beide sehr auf die kommende Eröffnung Anfang März.
Lilli Christoph-Homberg, Digitale Kommunikation im Haus der Kunst