Die Ausstellung "BILD-GEGEN-BILD" stellt künstlerische Positionen vor, die sich kritisch mit der Darstellung von gewalttätigen Konflikten in den Medien befassen. Der zeitliche Rahmen reicht vom Zweiten Golfkrieg 1990/91 über die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon vom 11. September 2001 bis zu den Ereignissen des Arabischen Frühlings 2011.
Die Berichterstattung in den Medien hat sich seit Beginn der 1990er-Jahre entscheidend verändert. Während das Medienbild des Golfkriegs 1990/91 auf einem Memorandum basierte, das amerikanische Militäreinheiten anhielt, Berichterstattung und Informationsfluss so zu kanalisieren, wie es den politischen Zielen förderlich war, wurden die Bilder des 11. September 2001 weltweit live auf nahezu allen Kanälen übertragen und führten den Zuschauern die eigene – globale – Verwundbarkeit vor Augen. Durch das Internet und das Web 2.0 hat sich die Medienlandschaft in den letzten Jahren wiederum fundamental verändert: Mit den Sozialen Medien sind eine Vielzahl neuer, unmittelbarer Kommunikationskanäle entstanden, die aufgrund ihrer dezentralisierten Struktur nur schwer zu kontrollieren sind und als alternative Quelle der politischen Berichterstattung herangezogen werden (auch wenn die Rolle und Bedeutung der Sozialen Medien in Krisen und Konflikten kontrovers diskutiert wird). Angesichts dieser Veränderungen stellt sich die Frage, wer die Produktion und Interpretation der Inhalte aktuell zu kontrollieren sucht, wie dies geschieht, und welche Absicht dahintersteht.
"BILD-GEGEN-BILD" vereint Werke von bureau d’études, Nin Brudermann, Harun Farocki, Omer Fast, Hans-Peter Feldmann, Monika Huber, Alfredo Jaar, Adela Jušić, Langlands & Bell, Radenko Milak, Trevor Paglen, Thomas Ruff, Roy Samaha, Wilhelm Sasnal, Ahlam Shibli, John Smith, Sean Snyder, Thomson & Craighead und Jasmila Žbanić.
Unterstützt von Goethe-Institut Bosnien und Herzegowina und Institut français
Als Teil des Programms zu seinem 75-jährigen Bestehen veranstaltete das Haus der Kunst ein zweitägiges Symposium, das auch theoretische Fragestellungen zur Ausstellung "BILD-GEGEN-BILD" behandelte.