Die Übersichtsausstellung von Thomas Struth präsentiert erstmals eine Auswahl seiner umfassenden Werkgruppen unter dem Aspekt des sozialen Interesses, das die Entwicklung seines künstlerischen, explizit international angelegten Werks durchzieht. Von den ersten Arbeiten bis zu den aktuellen Bildern entwickelt das Werk des international anerkannten Fotografen durch seine Themenwahl, die Art der fotografischen Umsetzung und ihrer Präsentation seinen speziellen Charakter.
Eine zusätzliche Form des Zugangs bieten die frühen Arbeiten und Materialien aus dem Archiv des Künstlers, die er im Rahmen der Beschäftigung mit den Themen recherchiert und gesammelt hat. Zusammen mit den Kunstwerken wird deutlich, welche tiefgehenden und langfristig verfolgten Interessen hinter seiner Arbeit stehen und welche künstlerische Übersetzungsarbeit bis zur Vollendung des Bildes geleistet wurde.
In der mit über 130 Werken bislang umfangreichsten Ausstellung werden
Werkgruppen wie „Unbewusste Orte“, „Portraits“, „Museumsbilder“,
„Paradise“ und „Audiences“ in einen Dialog gesetzt mit speziell
entwickelten Arbeiten wie „Löwenzahnzimmer“, einer für das Spital am
Lindberg nahe Winterthur entstandene Arbeit für die Krankenzimmer,
außerdem zwei in Kooperation entstandene Videoarbeiten sowie neue
Fotografien aus der jüngsten Werkgruppe „Nature & Politics“. Die
Fähigkeit des Künstlers, Analyse und individuelle Bildfindungen in den
verschiedenen Serien und Techniken zu einer übergreifenden Werkidee zu
vereinen, wird so auf beeindruckende Weise deutlich.
Die Ausstellung wird von Thomas Weski kuratiert und vom Haus der Kunst organisiert.
"Thomas Struth: Figure Ground" wird ermöglicht durch die maßgebliche Unterstützung der Alexander Tutsek-Stiftung München.